Renata Bünter

Renata Bünter, Selbstportrait

Interview mit Renata Bünter

1. Hat die Pandemie – Situation einen Einfluss auf dein Schaffen?
Ich bin seit August 2020 in Berlin anlässlich des Auslandstipendium des Kanton Bern. Deswegen hat mich die Pandemie natürlich im Sinne der Resieeinschränkungen/Quarantänezeiten sehr beeinflusst. In Berlin war und bin ich sehr isoliert, und konnte ab Mitte Oktober auch keinen Besuch mehr empfangen.
Nichtdesotrotz konnte ich mich sehr auf meine Arbeit konzentrieren und war oft mit wachem Blick in der Grossstadt unterwegs.

2. In welcher Weise prägen tages-, gesellschafts- und wirtschaftspolitische Themen dein Schaffen?
Bewusst mache ich tages-, gesellschafts- und wirtschaftspolitische Themen nicht zu meinen Themen in der Kunst, da ich überzeugt bin, dass ich sowieso davon beeinflusst werde, und ich sträube mich auch seit je her gegen eine eher dokumentarische Form in der Kunst. Da ich lebe, bin ich beeinflusst; so einfach könnte man es in etwa auch sagen.
Die Kunst um der Kunst willen; finde ich viel interessanter.

3. Wie definierst du deinen Beruf als Künstlerin / als Künstler?
Als Künstlerin bin ich Forschende, Suchende, bewege mich in Zwischen-Welten:
Hier ein Auszug aus dem Tagebuch Berlin:
… Die Absicherung, die fertige Meinung oder ein System mit Regeln, welche immer gleich verlaufen, interessiert mich nicht. Mein Interesse geht zu dem (scheinbar)Unentdeckten, dem Unfertigen, den Anfängen, den kurzen Blitzen, den in Nebel getauchten Gebäuden und Gedanken. Diese Werke entstehen nebenher, sind nicht planbar und müssen nur gefunden werden. …

4. Wo siehst du die Aufgabe der Kunst im gesellschaftlichen Kontext?
s. 3. : vielleicht besteht in der Gesellschaft auch eine Sehnsucht nach so etwas.

5. Wie wichtig sind öffentliche Reaktionen für dich und dein Schaffen?
Öffentliche Reaktionen sind wichtig, dürfen jedoch nicht überschätzt werden.
Sind ein guter Spiegel ab und zu.
Die Rückkehr zum Eigenen nach Diskussionen wird aber manchmal schwierig.

6. Welches ist dein persönliches Highlight in diesem besonderen Jahr 2020?
Der Aufenthalt in Berlin war und ist noch bis Ende Januar 2021 wunderbar. Ein Luxus, mich 24h so auf meine Arbeiten konzentrieren zu können.


Zum Bild

Aus der Serie Selbstportraits, 2020, Kamera Obscura/analoge Fotografie auf Barytpapier, Originalgrösse 4 x 5 inch/gebeamt auf 4 x 5 Meter, Work in Progress, Lichtkasten geplant

Eine der Fotografien, die in Berlin entstanden sind:
Unter anderem entstand das Projekt: WAS SICH DARUNTER BEFINDET. Es ist eine fotografische Spurensuche. Hier untersuche und beleuchte ich mittels verschiedener Medien das Thema des Vergessens und die Geister der Vergangenheit, in Berlin besonders eindrücklich zu beobachten und wahrzunehmen.


Weitere Werke und Kontakt

Renata Bünter unter renatabuenter.ch



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